Die einzige Rennwochenende abseits des Formel 1 Kalenders fand in Jerez statt. Vor dem ersten Rennen galt der Titelgewinn für Leclerc nur noch als Formalie, während noch vier Piloten realistische Hoffnungen auf Platz 2 haben durften: Rowland, Markelov, Ghiotto und Latifi.
Für den Start zum Hauptrennen wählte der Großteil der Fahrer die weicheren Reifen, im vorderen Feld war es allein Latifi, der mit der härteren Mischung ins Rennen ging. Während Markelov mit einem schlechten Start bis auf Platz 9 zurückfiel, konnte Leclerc vor Ghiotto in Führung gehen, Rowland überholte in der ersten Runde Sette Camara und fuhr auf Platz 3 vor.
Nachdem alle mit weichen Reifen gestarteten Fahrer in der Box waren, führte zu Rennhalbzeit Latifi noch ohne Stopp vor Leclerc. Rowland als zweitbester Pilot mit erfolgtem Stopp lag hinter King und Ferrucci auf Rang 5. In Runde 20 ging Leclerc an Latifi vorbei in Führung.
Als auch Latifi neue Reifen holte, lag Leclerc nach wie vor unangefochten an der Spitze, hinter ihm Rowland, Ghiotto und Sette Camara. Mit den neuen weichen Reifen konnte Latifi aber schnell wieder Plätze gutmachen. Ein anderer, der in der Schlußphase auch nach vorne kam, war Markelov. Er zeigte wieder einmal, dass er besonders schonend mit seinen Reifen umgehen kann. Auch Ferrucci mit weichen Reifen kämpfte um Punkte, scheiterte aber an Matsushita: Der Amerikaner wollte nach Start/Ziel außen am Japaner vorbei, dabei verhakten sich die Räder und Ferrucci flog ins Kiesbett, bei Matsushita ging der Frontflügel verloren. Gerade als Latifi noch Platz 4 von Albon holte, kam das SafetyCar auf die Strecke um Ferrucci zu bergen.
In den letzten Runden nach dem SafetyCar gab es großes Durcheinander - denn hinter dem Führenden Leclerc mischten sich seine direkten Verfolger mit überrundeten Piloten, die teils bereits zum zweiten Mal frische Reifen geholt hatten und somit deutlich schneller fahren konnten. Zwischen Leclerc und Rowland, die um die Führung kämpften, tobte zugleich ein Kampf von Deletraz und Gelael um die hinteren Positionen. Dahinter konnte Fuoco in einer dramatischen Schlußrunde Platz 3 von Latifi übernehmen, Markelov hielt Platz 5. Mit zwei Boxenstopps und frischen weichen Reifen konnten King und Neueinsteiger Palou von ganz hinten auf Platz 6 bzw. 8 nach vorne fahren, dazwischen kam Ghiotto auf Rang 7 ins Ziel. Jeffri holte die ersten Punkte der Saison auf Platz 9.
Leclerc konnte mit seinem Sieg den hochverdienten Titelgewinn feiern, im Kampf um die Vizemeisterschaft fuhr sich Rowland ein kleines Polster von 17 Punkten heraus.